Hotel Cyprianerhof Südtirol: Sagenhafter Wanderurlaub in König Laurins Reich.


Immer dieser Zwergenaufstand! Gelten Zwerge zwar gemeinhin als kämpferisch, ist noch selten etwas Vernünftiges dabei herausgekommen, wenn man vor Wut rast und tobt. So hat sich auch der cholerische Zwergenkönig Laurin durch seinen hemmungslosen Wutanfall lediglich ins eigene Fleisch geschnitten. Statt die Menschheit zu bestrafen, hat er unbeabsichtigt etwas ganz Wunderbares geschaffen. Der Sage nach ist er nämlich schuld an der „glühenden Schönheit “ des Rosengartens, erzählt man sich hier in Südtirol.

Laurin war so wutentbrannt über seine Niederlage beim Werben um die Königstochter Similde, dass er aus Rache seinen herrlich blühenden Rosengarten in Stein verwandelte. „Niemand soll mehr, weder am Tag noch in der Nacht, meine Rosen erblicken!“, brüllte er und schwang den Zauberstab. Die Stunde der Dämmerung jedoch vergaß der Zwerg in seinem Zorn zu erwähnen. Und so flammt und glüht das Rosenrot gescheiterter Liebesträume noch eine Weile auf den Höhen, wenn die Sonne in Südtirols Täler schon fast untergegangen ist.

Bevor der Rosengarten, das Bergmassiv östlich von Bozen, im Dunkel versinkt, taucht die Abendsonne den Felsen in rotes Licht. Die illuminierten Gipfel sind das Aushängeschild der Region um Bozen und jeder, der sie besucht, bekommt irgendwann die zum abendlichen Lichtspiel passende Legende zu hören.

Hotel Cyprianerhof Südtirol Rosengartenblick


Hotel Cyprianerhof: Mittendrin im sagenhaften Wunderland

Genau rechtzeitig zu diesem Spektakel beziehen wir, den Begrüßungscocktail noch in der Hand, unsere Suite mit premium Rosengartenblick im Hotel Cyprianerhof in Tiers.
Ehrfürchtig sehen wir von unserem großzügig dimensionierten Balkon (inklusive Jacuzzi!) zu, wie Nebel, Wolken und die herbstliche Abendsonne ihr Versteckspiel mit dem imposanten Bergmassiv treiben.
Immerhin eine Runde geht an die Sonne. Sie schafft es gerade noch, die oberen Bergzacken in warmes Licht zu tunken.
Wüssten wir es nicht besser, könnte man annehmen, der Hoteldirektor persönlich hätte die in den Himmel ragenden Zacken eingepflanzt, um seine Gäste zu beeindrucken.

Die Ehre der Nähe zum berühmten Bergmassiv hat der Cyprianerhof eindeutig begriffen. Kein Zweifel.
Das Hotel, das wir als Basislager für unsere Wandertage in Südtirol auserkoren haben, erstreckt sich nämlich direkt am Fuße des Rosengartens – der auch auf uns seinen magischen Sog ausübt – über saftig grüne Wiesen, die von dichtem Wald umkränzt und von den senkrechten Dolomitenzacken überragt werden. An einem sonnigen Hang, keine halbe Autostunde von der Alpenmetropole Bozen entfernt.
Der Cyprianerhof liegt auf 1175 m etwas außerhalb des Örtchens St. Zyprian quasi in Alleinstellung an einer kurvigen Passstraße. Das Feine daran: keine Zerstreuung und man entschleunigt schon wenige Meter direkt hinter dem Hotel, lustwandert in kürzester Zeit inmitten unberührter Natur. Und nur die Hasen schauen zu, vielleicht auch mal ein Reh.

Hotel Cyprianerhof Südtirol Almwiesen

Hotel Cyprianerhof: Treffpunkt für sportliche Wanderer und Kletterer

In der Tat ist das Fünf-Sterne-Haus ein Mitglied der Wanderhotels und idealer Startpunkt sowie perfektes Basislager (zugegebenermaßen die komfortable Luxusversion davon) für Wanderungen in den Naturpark Schlern/Rosengarten.
Egal ob Könner und Anfänger, Wanderschuhe und ein kleines Faible für Bergsport sollte man unbedingt mitbringen. Denn rundum Wohlfühlen darf man sich zwar im Hotel, macht man sich es dagegen allzu gemütlich, kann es passieren, dass man von Martin Damian, dem Chef des Hauses, persönlich vor die Tür und auf den Berg gescheucht wird. Selbst im Winter gibt es kein Entkommen, dann nämlich mit Schneeschuhen an den Füßen.

Damit man nicht planlos im Wald steht, zeigt der Chef selbst oder die hoteleigenen fach- und ortskundigen Bergführer den Gästen gerne die schönsten Touren in der Umgebung – von einfach bis hin zu anspruchsvoll. Oder man schließt sich einfach einer der geführten Touren an.

Hilfestellung gibt es auch in Sachen Ausrüstung. Ruckssack, Stöcke, Trinkflasche oder Vergessenes kann im Hotel geliehen werden. Auch eine Jause wird auf Wunsch präpariert. Und wer partout nicht laufen will, leiht sich eben ein E-Bike oder nimmt an einer Mountainbike-Tour teil.
Schaue ich mich jedoch im Hotel so um, kommt ein „Rausschmiss“ bestimmt nicht häufig vor. Während wir Nachteulen uns nämlich endlich am Büffet – das nebenbei erwähnt keine Wünsche offen lässt – blicken lassen, prosten die ersten Enthusiasten schon irgendwo mit dem Gipfelschnaps. Der Rest ist noch am Wanderpläne für den Tag schmieden oder steht schon stramm in den Stiefeln, bereit die Gipfel zu stürmen. „Wampen-Wanderer“ oder „Jack-Wolfskin-Preißen“, wie Grantler-Komiker Harry G die Sonntag-Schön-Wetter-Wanderer bezeichnet, sind hier eher nicht unter den Gästen.
Na gut, dann eben runter mit dem Bergsteigermüsli und rauf auf den Berg! Das Spa muss erst mal warten.


„Guten Schwitz“ im Similde Spa des Cyprianerhofs

Apropos Spa. Königstochter Similde ist auch noch im Spiel. Der SPA-Bereich des Cyprianerhofs wurde nämlich in Anlehnung an die Sage nach der wunderschönen Prinzessin benannt. Schließlich gibt es, abgesehen vom Balkon der Suite, keinen schöneren Ort, als direkt vom Hängesessel des Panorama-Ruheraums, das Rosengartenglühen zu beobachten.

Im Similde-Spa des Hotels umsorgt man aber auch gestresste Körper und schmerzende Wander-Waden. Es gibt Behandlungsräume, Massageräume, diverse Ruheräume, eine Saunalandschaft, In- und Outdoorpool, Badeteich und sogar eine „Schupfensauna“, ein eigenes Saunahaus inmitten einer großen Wiese.
Da ich es mit Sauna nicht so habe, hat der Göttergatte sie ausgiebig getestet und möchte an dieser Stelle gerne den Sauna-Aufgussmeister besonders löblich hervorgehoben wissen. Handtuchschwingend und mit Südtiroler Schmäh hat er die Saunierenden nicht nur herrlich unterhalten, sondern ihnen auch einen ziemlich „guten Schwitz“ beschert. 

Hotel Cyprianerhof Südtirol Außenbereich
Hotel Cyprianerhof Südtirol Pool
Hotel Cyprianerhof Südtirol Badeteich
Hotel Cyprianerhof Südtirol Spa Ruheraum

Südtiroler Küche von der Tochter des Hauses

Wenn nach all der Anstrengung der Duft von kulinarischen Meisterleistungen in der Luft liegt, weiß man, dass Monika Damian am Werk war und es wieder Zeit ist für das Feinschmeckermenü am Abend. Die Küchenchefin bringt mit ihrem Team nur Hausgemachtes und Selbstkreiertes auf den Teller. Serviert wird ein mehrgängiges Menü aus besten regionalen Zutaten: Käse, Fleisch, Gemüse und Beeren direkt aus der Region und Südtirol. Monika kreiert moderne, mediterrane Gerichte auf Basis von alten Tierser Rezepten. Aufmerksam kümmert man sich auch um uns Vegetarier und zaubert uns Gaumenfreuden aus dem Gemüsegarten.
Kein Abend gleicht im Cyprianerhof dem anderen. Eine besondere Überraschung ist fast immer drin. Nur auf ein reiches Salatbuffet vorweg und hinterher ein Käsebuffet zum Abschluss kann man sich verlassen.

Sich ausgehungert aufs Büffet stürzen ist nicht von Nöten. Am Nachmittag stehen nämlich fürs fleißige Wandervolk eine Suppe und ein leichtes Gericht sowie unzählige Kuchen und süße Köstlichkeiten bereit. Klar, wer die Finger davon nicht lassen kann. Es ist aber auch zu schön auf der Sonnenterrasse mit Kuchen, Sprizz und Rosengartenblick nach getaner Arbeit. Hab ich eigentlich schon vom Glühen des Rosengartens erzählt? Echt? Nun ja, dann schieß ich eben noch das hundertste Foto davon.

Cyprianerhof – Wiedersehen mach Freu(n)de

Spätestens jetzt habe ich mich verraten. Ich bin zum ersten Mal hier, aber bestimmt nicht zum letzten Mal. Sowieso scheinen die meisten Gäste beinahe zum Inventar zu gehören. Ein großes „Hallo“, „auch wieder da!“ beim Check-In. Unsere Tischnachbarn am Abend kommen seit zehn Jahren und beim Yoga erzählt mir eine Dame, dass sie nun zum fünften Mal hier aktiv entspannt, weil es einfach so heimelig ist. Wie Recht sie hat. Durch die natürlichen Materialien wie Stein, Holz und Loden, die lichtdurchfluteten Räume und die liebevoll drapierte Dekoration, strahlt das ganze Haus behagliche Gemütlichkeit aus.

Der Cyprianerhof ist keine überstylte Design-Hochburg. Die Materialien jedoch wertig, die Architektur stimmig und das Konzept nachhaltig. Eine eigene Hackschnitzelheizanlage verwertet Holz aus der Umgebung, eine Photovoltaik-Anlage sorgt für sauberen Strom. Das Haus wurde mit dem EU-Umweltsiegel, das für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und sanfte Mobilität steht, ausgezeichnet.

Wohlfühlen werden sich im Hotel Cyprianerhof wirklich alle – Paare, Familien, Alleinreisende – die, die Berge lieben und an einem ganz besonderen Platz eine aktive Woche Urlaub verbringen wollen.

Schöne Wanderungen in der Rosengarten-Region

Aktiv, ja das waren wir. Seit wir zu den Flachlandholländern ausgewandert sind und keine Berge mehr vor der Haustüre haben, musste jeder Augenblick am Berg ausgekostet werden. Selbst ein Regentag hat uns nicht die Laune verdorben und uns trotzdem vor die Tür getrieben.

Wanderung zur Haninger Schwaige

Direkt vom Hotel aus stapfen wir durch Nebel und Nieselregen zur„Haniger-Schwaige“, die tief geduckt unter den senkrechten Vajolettürmen auf einer Märchenwiese liegt. Dort angekommen – man glaubt es kaum – lockert die Wolkendecke für einen kurzen Moment auf. Ein majestätischer Anblick ist unsere Belohnung. Der Hüttenwirt kredenzt noch eine herzhafte Brotzeit aus eigenen Bioprodukten und danach stapfen wir durch wabernde Nebelschwaden wieder seelig zurück.

Zur Kölner Hütte und rund um den Rosengarten

Direkt vorm Hotel ist eine Bushaltestelle. Das Auto darf also getrost stehen bleiben. Mit den vielen im Hotel ausliegenden Karten und Routenvorschlägen stellen wir uns eine Tour zusammen und fordern unseren Pre-Teenager mit rund 1300 Höhenmetern letztlich ziemlich heraus.

Man sagt aber doch, dass Kraxelnein Erlebnis für Kinder ist. Es schult die Motorik, fördert die Konzentration, kräftigt den Körper und erfüllt mit Stolz. Dass das Kind dann allerdings zwei Tage nicht mehr mit den Eltern spricht, wurde uns nicht gesagt.

Nun ja, schee wars trotzdem und vor allem spektakulär. Wir steigen zur Kölner Hütte auf.Danach führt die Rundwanderung um das weltberühmte Rosengartenmassiv aus schroffen Dolomitenfelsen und großen Geröllfeldern, die sich hoch über Almlandschaften erheben. Es belohnen unglaubliche Aussichtspunkte als auch gemütliche Einkehrmöglichkeiten wie z. B. die Rotwandhütte.

Von Welschnofen zum Karersee, Karerpass und Latemarwiesen

Der Karer See gilt als einer der prächtigsten Alpenseen. Er gilt als Märchensee der Dolomiten und ist für sein tiefgrünes Wasser und die schöne Bergkulisse im Hintergrund bekannt. Einer fantastischen Sage aus unerfüllter Liebe, Zauberkunst und Wut zufolge ist er entstanden. Eine scheue Wassernixe lebt angeblich noch im kristallklaren Wasser, in dem sich die Dolomitenriesen Latemar und Rosengarten morgens und abends spiegeln. Seine Farbe hat der See erhalten, weil der verliebte Hexenmeister aufgrund des missglückten Plans, die Nixe zu erobern, einen Regenbogen aus Wut vom Himmel riss, ihn zerschmetterte und in den See warf.

Das müssen wir mit eigenen Augen sehen und nehmen den See auf einer Wanderung auf dem Weg zum Cyprianerhof noch mit. Wie immer komponieren wir unsere Touren „freestyle“ und wie immer wird es länger und anstrengender als gedacht.

Drum machen wir es hier kurz. Die Wanderung ist durchsetzt mit eindrucksvollen Blicken auf Latemar und Rosengartenmassiv, der See selbst ist ein Augenschmaus, das Drumherum jedoch Enttäuschung. Zum einen wütete 2018 der heftige Orkan Vaia in der Region, bei dem hauptsächlich die Waldzone zwischen Welschnofen und dem Karer Pass betroffen war und Millionen Bäume entwurzelt wurden. Das ist ein trauriger Anblick und die Bagger, Baumaschinen und tiefen Furchen im Berg, aufgrund der andauernden Aufräumarbeiten, sind natürlich auch nicht auszublenden.

Mehr ernüchtert war ich jedoch vom Touristenspektakel um den See. Es war zwar nichts los, aber der riesen Parkplatz mit Fast Food Restaurant lässt Böses für die Hauptsaison ahnen.
Direkt neben der frequentierten Passstraße liegt der See auch nicht sonderlich idyllisch. Die Vorstellung eines romantischen Picknicks am Ufer sollte man ad acta legen.
Der smaragdgrüne See steht übrigens unter strengen Naturschutz und darf nicht betreten werden. Entlang der Einzäunung führt ein Weg rund um den ca. 300m langen und 130m breiten See. Nach dem kurzen Spaziergang kann man sich getrost dann wieder dem weitläufigen Wandernetz der Gegend widmen.

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