JOSHUA TREE NATIONAL PARK – Von Hinkelsteinen, Yucca Bäumen und der Biebel

Street-Joshua-Tree-Nationalpark

Was mag die irische Band U2 mit Frontman Bono wohl bewegt haben ihr Erfolgsalbum von 1987 (meiner Meinung nach ihr bestes) Joshua Tree zu nennen? Waren die Jungs der Band vor Ort und sind der gleichen Faszination erlegen wie ich? Hat die Wüste ihren unerklärlichen Charme spielen lassen und die bizarren gleichnamigen Bäume auch bei ihnen einen unvergleichlichen Eindruck hinterlassen? Ich kann nur mutmaßen, immerhin hat es der Joshua Tree auf das Cover der LP (ja, die gab es damals noch) geschafft, dem Album seinen Titel gegeben und möglicherweise dadurch seine „Berühmtheit“ erlangt. Zumindest mir war der Baum und der gleichnamig Joshua Tree National Park in den USA kein Begriff bis U2 in meinen frühen Jugendjahren mit ihrem neuen Album um die Ecke kamen.

California_Yoshua-Tree-Stones

California_Joshua-Tree-Nationalpark-StonesJoshua Tree Nationalpark  – Eldorado für Kletterer und Naturliebhaber

 Obwohl der Park eines der attraktivsten Ziele in der Wüste Südkaliforniens ist, wird er wohl aufgrund seiner abseitigen Lage von ausländischen Touristen weniger besucht. Neben uns haben sich nur ein paar Kletterer in den Park verirrt. Schließlich ist der Joshua Tree Nationalpark neben dem Yosemite eines der beliebtesten Klettergebiete Kaliforniens. Und das nicht nur wegen der vielen schönen rundgeschliffenen Granitfelsen, die aussehen, als hätte Obelix hier seine Hinkelsteine übereinander getürmt, sondern vor allem wegen der landschaftlich reizvollen Umgebung und dem warmen, sonnigen Klima. Über den Twenty Nine Palms Highway (Straße #62) erreichen wir den Park, was Sinn macht, denn der beste Teil liegt im nördlichen Bereich. In Twenty Nine Palms, das tatsächlich von Palmen gesäumt ist – ich habe nicht nachgezählt ob es 29 sind – tanken wir nur auf und decken uns mit dem Nötigsten, sowie einem kühlen Feierabend-Bier ein, denn wir wollen rechtzeitig vor Sonnenuntergang im Park sein. Dann entwickeln die pittoresken Felsformationen und baumhohen Yucca-Palmen mit ihren kryptischen Formen ihren unverwechselbaren Reiz.

California_Joshua-Tree-Camping

Campen im Park

Bevor das Spektakel beginnt, suchen wir uns einen Campground. Es ist April und unter der Woche, wir haben freie Auswahl und können uns kaum entscheiden. Das Campen im Joshua National Park ist unübertroffen und ein Plätzchen hübscher als das andere. Die Stellplätze wurden liebevoll zwischen Felsen und Wüstenvegetation platziert. Es sind fest installierte Grillplätze und romantische Feuerstellen fast überall vorhanden – nur Holz gibt es keines. Das sollte man tunlichst selbst mitbringen.

Unser Wohnmobil muckt, daher verlassen wir den Park früher als gewollt durch das „Wonderland of Rocks“, das seinen Namen zu Recht trägt, Richtung San Diego, nicht ohne jedoch eine kurze Wanderung im Hidden Valley zu unternehmen. Die angenehmen Frühjahrstemperaturen lassen es zu und selbst unser Kleinkind im Schlepptau findet Spaß am Felsengekraxel.

California_Joshua-Tree-Sunset

Sunset-Joshua-Tree-Park

Der Joshua Tree

Wissenschaftlich betrachtet, sind die Joshua Trees übrigens keine Bäume, sondern riesige Agaven- oder Yukkagewächse, die bis zu 12 Meter hoch und bis zu 700 Jahre alt werden können. So genau weiß man das allerdings auch wieder nicht, denn im Gegensatz zu ‚richtigen‘ Bäumen haben die Joshua Trees keine Jahresringe, anhand derer man das genaue Alter feststellen könnte. Ganz streberhaft habe ich auch gelernt, woher der Name stammt: Die vielen ausgestreckten Äste erinnerten die ersten hier durchziehenden Mormonen an den Propheten Joshua, der mit ausgestreckten Armen den Israeliten den Weg ins gelobte Land wies – daher der biblische Name der Pflanze.

Und sonst so?

  • Ans Eintrittsgeld kann ich mich nicht mehr erinnern. Steht aber bestimmt in Eurem Reiseführer.
  • Der Campground war spottbillig. Wie immer hinterlässt man die Fee in einem Umschlag, es sei denn, der Ranger ist vorher da.
  • Der Park ist ganzjährig geöffnet. Wer jedoch nicht in der Hitze schmoren möchte, sollte im Frühjahr oder Spätherbst vorbeikommen.
  • Es gibt vier Besucherzentren, die teilweise Informationen und Ausstellungen über das Ökosystem des Joshua Tree National Parks, dessen Flora und Fauna, über geologische Formationen sowie über die ersten Siedler, die diese Gegend bewohnten.
  • Man erreicht den Park über drei offizielle Zugänge, den Westeingang bei Joshua Tree Village, den Nordeingang bei Twenty Nine Palms und den Südeingang in Cottonwood Spring.
  • Im Park gibt es nur Campingmöglichkeiten. Wer ein Hotel oder Motel favorisiert, muss außerhalb des Parks übernachten.

 Joshua-Trees California_Joshua-Tree-Nationalpark

Bilder: © eigenes Bildmaterial und ©istockphoto.com

7 comments

  • wirwollenreisen - der Reiseblog

    Wow, schöne Bilder und ein sehr interessanter Artikel! =)
    Da muss ich auch unbedingt mal noch hin.
    Mach weiter so. 😉

  • Sehr schön, ich freue mich auf meinem Besuch im Sommer im JT 🙂

    LG
    Manuela

  • Schöne Bilder, da kommt richtig Vorfreude auf. Im Januar werde ich auch dort sein, freue mich schon sehr!

    • Eva

      Wirklich ein Grund zur Freude. Der Park ist nicht spektakulär (manche werden Dir vielleicht sogar abraten). Ich fand ihn aber doch sehr besonders, weil mich das bizarre fasziniert.
      Tolle Reise wünsche ich Dir!

  • Hallo Eva,

    wir sind auf unserem Weg nach San Diego durch den Park gefahren. Damals war ich auch von den bizarren Felsformatioen und den Joshua Trees fasziniert. Unser Aufenthalt im Park war leider damals nur kurz. Deine Bilder machen aber Lust darauf den Park noch mal zu besuchen und etwas länger zu bleiben. Besonders gut gefällt mir das Bild mit dem Josuha Tree im Sonnenuntergang. 🙂

    Viele Grüße
    Peggy

  • Wir waren schon 2 Mal im Joshua Tree Nationalpark und sind immer wieder total begeistert. Du hast sehr schöne Fotos, da wächst die Sehnsucht für den nächsten Besuch. 🙂
    LG Doris

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